Beim Sichten des Riesenhaufens Archivmaterial sind wir jetzt bei den Bildern der Kraniche angekommen, die schon seit einiger Zeit an der Elbe auf den Eiern sitzen.
Die meisten Vogelfreunde kennen die großen Schreitvögel ja vom Zug, wo sie in großen Zügen am Himmel vorbei schweben oder auf Maisäckern stehen und sich die Bäuche für den Weiterflug in den Norden füllen. Am Brutplatz aber können die wenigsten zuschauen - verständlich, denn die Vögel sind äußerst scheu und misstrauisch; schnell wird so ein Brutplatz aufgegeben, wenn es dort zu Störungen kommt. Wir filmen deshalb aus vorbereiteten Verstecken, die dort teilweise schon seit Monaten stehen.
Dann heißt es morgens um 3 Uhr rein ins Versteck und warten. Belohnt wird die Mühe dann mit einziartigen Bildern von ganz entspannten Kranichen, die am Brutplatz ihren Hochzeitstanz vorführen, manchmal nur 4 Meter entfernt an der Kamera vorbeigehen und uns am Schauspiel ihrer Paarung teilhaben lassen.
Nur selten haben wir die Gelegenheit, das als reiner Zuschauer zu genießen, denn diese Bilder müssen konzentriert gedreht werden; es darf nichts schiefgehen, denn solches Verhalten sehen wir nicht wieder in diesem Jahr. Oder beim nächsten Mal ist das Wetter mies und die Farben nicht mehr so schön.
Aber spätestens beim Sichten des Materials ist die Wahnsinns-Stimmung wieder da, die da herrschte an diesem eiskalten Morgen im Moor.
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