Dienstag, 30. April 2013

Mit Pauken und Trompeten

Die Schellenten sind derzeit an den Altarmen der Elbe wunderbar zu beobachten. Die prächtig gefärbten Männchen lassen sich bei der Werbung um die Weibchen etwas Besonderes einfallen - sie werfen für ihren schnarrenden Balzpfiff nicht nur den Kopf in den Nacken, sondern auch die Füße nach hinten und lassen das Wasser dabei hochplatschen.
Die Ornithologen nennen so etwas "Intrumentallaute", wenn die Töne nicht mit der Stimme erzeugt werden. So stellen die Schellenten-Erpel den Enten sozusagen mit "Pauken und Trompeten" hinterher. Dieses Bild ist das der Video-Timeline entnommen, daher die leichte Unschärfe bei 1/50 sec.; aber es gibt auch etwas von der Dynamik wider, die die Schell-Erpel in die Balz legen.


Samstag, 27. April 2013

Kraniche ganz entspannt

Beim Sichten des Riesenhaufens Archivmaterial sind wir jetzt bei den Bildern der Kraniche angekommen, die schon seit einiger Zeit an der Elbe auf den Eiern sitzen.

Die meisten Vogelfreunde kennen die großen Schreitvögel ja vom Zug, wo sie in großen Zügen am Himmel vorbei schweben oder auf Maisäckern stehen und sich die Bäuche für den Weiterflug in den Norden füllen. Am Brutplatz aber können die wenigsten zuschauen - verständlich, denn die Vögel sind äußerst scheu und misstrauisch; schnell wird so ein Brutplatz aufgegeben, wenn es dort zu Störungen kommt. Wir filmen deshalb aus vorbereiteten Verstecken, die dort teilweise schon seit Monaten stehen.

Dann heißt es morgens um 3 Uhr rein ins Versteck und warten. Belohnt wird die Mühe dann mit einziartigen Bildern von ganz entspannten Kranichen, die am Brutplatz ihren Hochzeitstanz vorführen, manchmal nur 4 Meter entfernt an der Kamera vorbeigehen und uns am Schauspiel ihrer Paarung teilhaben lassen.

Nur selten haben wir die Gelegenheit, das als reiner Zuschauer zu genießen, denn diese Bilder müssen konzentriert gedreht werden; es darf nichts schiefgehen, denn solches Verhalten sehen wir nicht wieder in diesem Jahr. Oder beim nächsten Mal ist das Wetter mies und die Farben nicht mehr so schön.

Aber spätestens beim Sichten des Materials ist die Wahnsinns-Stimmung wieder da, die da herrschte an diesem eiskalten Morgen im Moor.



Freitag, 26. April 2013

Lerchensporn in voller Blüte

Die fantastischen Auwälder der Mittelelbe, wo Europas letzte und größte Auwälder liegen, sind jetzt auch endlich in Frühlingsstimmung - der Lerchensporn steht in voller Blüte. Die Frühblüher sind beliebte Nahrungsquellen für die ersten Insekten des Jahres wie Erdhummeln. Die haben sich allerdings einen Trick einfallen lassen, um an den begehrten Nektar ganz hinten im Sporn zu kommen: Mit ihrem kräftigen Rüssel stoßen die Hummeln ein Loch in die Tülle und umgehen damit das Bestäuben des Lerchensporns - so hatte sich die Natur das sicher nicht gedacht...

 Da wir die Bilder mit der Highspeed-kamera gemacht haben, um den Hummelflug noch schön drehen zu können, konnten wir einige Bilder aus der "Timeline" herauskopieren, wo die Hummeln in "Action" sind.


Freitag, 19. April 2013

Die Birkhähne balzen!

Heute morgen klingelte um 2.10 Uhr der Wecker, denn wir mussten um 3 Uhr im Versteck am Balzplatz der Birkhähne sein. Auf den Arenen, wo sich die Männchen treffen und mit Kämpfen, Luftsprüngen, Zischen und Fauchen um die Aufmerksamkeit der holden Hühnerschar buhlen, liegt im Gebirge jetzt noch Schnee. Das Licht war perfekt, fünf Hähne waren für gut zwei Stunden auf dem Platz - morgen früh sitzen wir wieder dort an. Dann werden wir den Fokus auf Zeitlupenaufnahmen von kämpfenden Hähnen legen.



Mittwoch, 17. April 2013

Schlaflos in Amsterdam

Heute morgen war die Nacht um 3 Uhr zu Ende, zack-zack ging es zum Flughafen nach Hannover; jetzt ist es 8 Uhr und wir warten in Amsterdam auf unseren Anschlussflug in gut zwei Stunden.
Für die kommenden 7 Tage werden wir unterwegs sein, um die Birkhahnbalz zu drehen. Wenn wir Glück haben, werden wir auch noch balzende Schellenten und Kraniche vor die Kamera bekommen. Wir halten Euch auf dem Laufenden.....

Montag, 15. April 2013

Die Blaumänner sind los!

Endlich ist es soweit - die Moorfroschbalz hat begonnen, dieses Jahr wegen des langen Winters mit großer Verspätung. Aber dafür waren gestern und heute alle Männchen an der Elbe bei Dessau schon richtig blau. Und in einer Woche ist der ganze Spuk schon wieder vorbei....





Goldene Gefahr - Frühblüher schießen aus dem Boden....


Endlich, endlich, endlich. Der Frühling ist da - und wir wissen gar nicht, wo und was wir zuerst filmen sollen. Die Frühblüher wie Scharbockskraut, Buschwindröschen oder Huflattich schießen innerhalb weniger Tage mehr oder weniger "in voller Blüte" aus dem Boden, die Amphibien wandern, die Vögel balzen und brüten.

Samstag, 13. April 2013

Gepardenfilm auch im NDR FERNSEHEN

Der Film"Geparde  - Afrikas elegante Jäger" ist nach arte auch im NDR Fernsehen zu sehen. Als 45-Minuten-Version kommt der Beitrag am Mittwoch,  19.06.2013, um 20.15 Uhr. 

Mittwoch, 10. April 2013

Gepardenfilm kommt bald auf ARTE

Die Geparden-Mama "Tatu", die wir im November 2011 fünf Wochen lang in der kenianischen Masai Mara begleitet haben, kommt jetzt endlich ins TV. "Geparde - Afrikas elegante Jäger", kommt auf ARTE am Montag, 29.4.2013, um 19.30 Uhr. Die Wiederholung auf ARTE: Samstag, 11.05.2013, 14:35-15:15 Uhr.
Später wird der 45-Minüter auch im NDR und bei National Geographic Wild gezeigt. 

Zum Inhalt:
Geparde sind die Hochleistungssprinter der Savanne, kein Landsäugetier der Welt ist schneller als sie. Aufnahmen mit der Superzeitlupenkamera zeigen ihr faszinierendes Muskelspiel, wenn sie auf der Jagd sind. Doch aus den Jägern werden schnell Gejagte. Unter den afrikanischen Raubtieren sind sie das schwächste Glied der Kette: Löwen jagen im Rudel, Leoparden sind kräftiger und Hyänen als Clan unschlagbar. Ganz schwierig wird es für Gepardenweibchen, die mit ihrem Nachwuchs schutzlos über die Ebenen Kenias ziehen. Die Dokumentation folgt einem jungen Weibchen, das zum ersten Mal Nachwuchs grosszieht, und zeigt, welche Tricks im täglichen Überlebenskampf nötig sind, damit die eleganten Katzen ihre Jungen durch die ersten gefährlichen Wochen bringen. Alle Raubtiere versuchen, den Nachwuchs ihrer Konkurrenten auszuschalten. Löwen töten sogar erwachsene Geparde. Deswegen müssen Gepardenmütter ihren Gegnern immer einen Schritt voraus sein, um so Konfrontationen rechtzeitig aus dem Weg zu gehen. Die Jungen bleiben mindestens ein Jahr bei ihren Müttern, von denen sie gerade am Anfang komplett abhängig sind. Mit speziellen Lauten und Gesten bringen die den Kleinen alles bei, was sie zum Überleben benötigen.

Samstag, 6. April 2013

Vaterfreuden bei den "Rotzköpfen"

Nachdem das eisige Wetter selbst den Fischen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, war es nun heute endlich soweit - die Groppen, auch Mühlkoppen oder Rotzköpfe genannt, haben abgelaicht. Genauer gesagt das Weibchen hat es getan, und gleich darauf übernimmt der Vater die Pflicht der Aufzucht des Nachwuchses.
Besonders begeistert sieht "Vatter" nicht aus, könnte man meinen - aber er hat einfach so ein Gesicht. Die Damen sind ganz verrückt nach ihm....
Das Groppen-Weibchen hat soeben abgleicht, die Eier schimmern orange hinter und unter ihr. Er wird gleich seinen Samen dazugeben.

Die Eier sind gerade mal einen Millimeter groß. Das Männchen bewacht sie und fächelt ihnen frisches Wasser zu.



Freitag, 5. April 2013

Immer Ärger beim Essen

Tote Tiere wie dieses Reh im Winter locken hungrige Schnäbel von weit her an - und dann gibt es Zoff um die besten Brocken.


Hier prügeln sich zwei Mäusebussarde, der Raufussbussard schaut interessiert zu.

Der Raufussbussard zieht sich später auf einen Baum zurück - er hatte vorher die Mäusebussarde vom toten Reh vertrieben und sich den Bauch vollgeschlagen. Ja satter die Vögel sind, desto weniger verteidigen sie das Futter - wer also auf spektakuläre Aktionen aus ist, ist immer möglichst früh am Morgen an so einer Futterstelle, wenn die Bussarde nach einer langen, kalten Nacht noch richtig hungrig sind. Interessant ist auch, dass sich fast immer die dunklen Bussarde gegen die hellen durchsetzen und die Raufussbussarde gegen alle anderen.

Donnerstag, 4. April 2013

Tod und Leben

Dieser "Frühling" hat in der Tierwelt noch mal ordentlich seine "Winter-Zähne" gezeigt. Nicht jeder hat das überlebt. Doch was für dieses Reh das Ende bedeutet hat, rettet den Bussard über den Winter:


Diesen Bussard habe ich ausgewählt, weil er wirklich richtig schön gezeichnet ist - die Mäusebussarde haben ja als einzige unserer Greifvögel eine unglaubliche Variabilität im Gefieder.

Mittwoch, 3. April 2013

Selbst die Fische muffeln....

Dass dieser Winter unterirdisch schlecht war - und eigentlich immer noch ist -, sehen wir selbst bei den Fischen. Die Groppen oder Mühlkoppen, die im Oberlauf der jungen Elbe in Tschechien zu Hause sind, sollten eigentlich längst abgelaicht haben. Aber es tut sich nichts. Unser Fischexperte meint, es sei wohl mit 2 Grad Celsius Wassertemperatur immer noch zu kalt. Wir meinen: Der Gesichtsausdruck dieses Groppen-Männchens spricht Bände - kein Bock!