Montag, 16. September 2013

Ein lebendes Fossil ist zurück

Einen der wenigen Lichtblicke in der Regendecke der letzten Tage haben wir genutzt, um ein Großprojekt des Leibniz-Institutes für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) zu dokumentieren. Das IGB ist das bundesweit größte Forschungszentrum für Binnengewässer.
Seit 2011 setzen die Biologen um Dr. Jörn Geßner den in Deutschland ausgestorbenen Europäischen Stör in verschiedenen Gewässern  des Elbeeinzugsgebietes (Oste, Stör, Havel, Mulde und Elbe) aus.
Wir waren am Muldewehr in Dessau dabei, als gut 500 Jungstöre eingesetzt wurden.  
Der Europäische Stör ist ein lebenden Fossil – älter als die Dinosaurier.














Die Forscher wollen nun in enger Zusammenarbeit mit der Flussfischerei das Wanderverhalten und die Entwicklung der Tiere untersuchen. Zu diesem Zweck wurden 20 Prozent der besetzten Fische mit externen Marken versehen. Außerdem sollen telemetrische Untersuchungen in den Flüssen des Elbeeinzugsgebiets helfen, weitere Grundlagen für eine Auswahl geeigneter Fließgewässer zur Wiederansiedlung des Europäischen Störs im Nordseeeinzugsgebiet zu erarbeiten.

Die Mittelelbe um Magdeburg war bis in die 1920er Jahre ein wichtiges Laichgebiet für die Elbstöre. Auch in den Zuflüssen Saale und Mulde hatten Störe noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts ihre Laichgründe. Diese Areale stellen auch für die Wiederansiedlung potenziell bedeutende Lebensräume dar, da sie historisch von den Stören zur Vermehrung und als Kinderstube genutzt wurden. 

Die Jungstöre, die wir jetzt beim Aussetzen filmen konnten, werden erst in 15 Jahren wieder die Elbe hochwandern, um das zum ersten Mal abzulaichen. Diese Forschung braucht echt einen langen Atem....

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